Vereinsgeschichte

Die Vereinsgeschichte wurde Anlässlich  des 75 jährigen Bestehen im Januar 2003 niedergeschrieben. Hier der Text aus der damaligen Festschrift:

Vereinsgründung

Es war am Donnerstag, dem 24. November des Jahres 1966, als sich in dem kleinen Saal der Freiendiezer Gastwirtschaft Bauscher Leute, dabei auch einige Ehefrauen, getroffen haben, um einen Schießsportverein zu gründen. Der eigentliche Initiator war Karl Begere aus der Freiendiezer Oberwirtstraße, ein zeitlebens begeisterter Freund des Schießsportes. Mit einigen Bekannten aus der Nachbarschaft und aus dem Freundeskreis hatte er schon mal über seine Absicht gesprochen und Zuspruch erhalten. Das ergab dann den Aufruf zu der vorgenannten Versammlung, die dann zur Folge hatte, dass sich an diesem Abend 14 Mitglieder spontan diesem Verein angeschlossen haben. Weitere Eintritte erfolgten und bis Weihnachten hatte sich die Mitgliederzahl vervierfacht. Schon am 1. Januar 1967 wurde er in das Vereinsregister bei dem Vereinsgericht in Montabaur eingetragen. Vorsitzender wurde dann auch erwartungsgemäß Karl Begere. Die zugehörigen Posten wurden ohne Probleme schnell vergeben, und der Verein war da! Geschossen wurde in dem kleinen Saal von Bauscher, der in seiner längsten Ausdehnung nur 9,5 Meter hatte, mit Luftgewehren der Mitglieder. Dabei gab es für den Schützen einen bedingt kleinen Platz, um möglichst nah an die normale Entfernung für Luftgewehre, 10 Meter, heranzukommen. Das tat aber dem Eifer der schnell wachsenden aktiven Mitgliedschaft keinen Abbruch. Es war eine schöne Zeit in dem behelfsmäßig hergerichteten Schießstand mit Gleichgesinnten, gut gelaunt schimpfenden, um Ruhe flehenden Schützen und dem Trubel drumherum. Denn hier trafen sich auch Neugierige und Interessierte, die auch mal ’ne Runde schmissen und ihr Glück mit einigen Schuss auf die Scheibe versuchten. Der Schießbetrieb bei Bauschers wurde am Mittwochabend und möglichst auch am Sonntagmorgen abgehalten. Wegen der nun auch im Fernsehen am Mittwoch übertragenen Fußballspiele wurde das Schießen auf den Donnerstag verlegt, später und bis heute findet das Übungsschießen am Freitagabend und Sonntag morgen statt.

Ein Schützenhaus muss her!

Für bessere Leistungen und einen Regelgerechten Schießbetrieb mit größeren Ansprüchen wurde bald ein eigener Schießstand gefordert. Die Suche nach einem geeigneten Platz für ein Schützenhaus fand man im Gemeindesteinbruch im Vorderwald am Wässerweg. Die Stadt als Grundeigentümer gab ihr Einverständnis und so konnte im Sommer 1969 mit dem Bau begonnen werden. Hilfe kam zuerst von der in Diez stationierten Bundeswehr, die mit Planiergeräten innerhalb des Steinbruches ihre „Übungen“ abhalten konnte und den Platz eingeebnet hat. Wohlwollende Geschäftsleute sorgten und halfen, damit Baumaterial günstig erworben werden konnte. Die Firmen Holzhandlung Birlenbach mit dem Mitinhaber und Vereinsmitglied Hermann Begere, die Hahnstätter Kalkwerke Schäfer durch Meister Gerhard Gerber, auch Vereinsmitglied, von denen Kalk, Splitt und auch der „Versuchs“- Putz geholt werden konnte, waren gute Verbindungen. Der Vorsitzende Karl Begere und Rudolf Wüst waren im Bahn – Ausbesserungswerk Limburg beschäftigt und konnten zum Brennholzpreis Schalmaterial in Form von Kanthölzern, Brettern und Kleinmaterial wie Draht und Eisenteile preiswert beschaffen. Viele der dazu notwendigen Fuhren konnte mit dem Schlepper und Wagen eines landwirtschaftlichen Mitgliedes besorgt werden. Der Zuweg vom Parkplatz zum Schützenhaus ging und geht auch heute noch über eine Felsnase. Sie ist um mehr als einen Meter von dem Mitglied Wilhelm Busch aus der Mitteistraße in mühsamer Kleinarbeit mit Hammer und Meisel abgetragen worden. Der Zuweg wurde damals auch mit einem Schild und der Inschrift: Wilhelm – Busch – Weg gekennzeichnet.

1 Der Bau und die Erbauer

Zuerst aber noch zum Bau! Sachkundige Mitglieder hatten die Zeichnungen für das Schützenhaus mit seinen Ständen angefertigt, als die Genehmigung vorlag, ging es am 6. Juni 1968 ans Werk. Das Ausheben der Fundamentgräben bedeutete keine Schwierigkeiten; denn Erde war ja fast keine da. Es war ein planierter Schotter des Steinbruches, der für den Aufbau der Mauern günstig war. Als gelernter Maurer hat Erich Diehlmann aus der Brückenstraße den Bau Sach – und Fachgerecht hochgezogen. Als Handlanger dienten alle, die irgend abkömmlich waren und zu oder gegen Abend die nötigen Materialien, Sand, Splitt, Zement, Steine, Gerüstmaterial und auch Wasser herbeischafften, damit die Maurer und Helfer nach dem Feierabend anderer Leute hier noch einen Schlag draufsetzten! Das Bauunternehmen Dieter Schlosser leistete mit einem Betonmischer und einigen Gerätschaften „Bauhilfe“. Oftmals kam der Bäckermeister Martin Husz auf die Baustelle und brachte die „Brotzeit“ mit Weck, Worscht und Bier. Trotz seiner knappen Zeit war er auch einer von denen, die sich immer in die Arbeit mit einbrachten und schafften, was sie konnten. Mit seinem Opel Kapitän hat2 er Straßenbordsteine geholt, die irgendwo abkömmlich waren, die dann für die Treppe vor dem Eingang rechts verwendet wurden. Hans Biebricher hat mit dem Fendt – Geräteträger die nötigen Kleintransporte und Planierarbeiten gemacht. In beispielhafter Erinnerung ist uns unter anderen der Uhrmacher Friedel Thorn. Die für seinen Beruf nötigen feinfühligen Finger holten die rauen Hohlblocksteine, oder schleppten Sand für den Speis der Maurer. Dabei gab es blutende und rissige Hände. Gelernte Handwerker und willige Helfer sorgten für einen guten Baufortschritt, Wilhelm Fischer hat sowohl bei den Maurerarbeiten als auch später im Innenausbau viel getan. Bei der Deckenverkleidung und dem Bodenbelag hat er oft alleine gearbeitet. Verbaut wurden: 1400 Hohlblocksteine, 100 Tonnen Split, 130 Sack Zement, 30 Tonnen Mauersand und fünfeinhalb Kubikmeter Holz. All dies ohne Baukran oder sonstige heute übliche technische Mittel. Auch der Parkplatz unten an der Straße und am Wässerweg wurde vom Straßenbauamt zur Verfügung gestellt, vom Verein erweitert und befestigt. 1968 wurde das Dach in Nagelbinder – Bauweise unter Anleitung des erfahrenen Zimmermeisters Erwin Thielmann aus der Limburgerstraße 37 angefertigt und aufgeschlagen. Die erste Auflage wurde mit Dachpappe versehen, die nach einigen Jahren mit Pappschindeln ersetzt wurde. Bewährt hat sich diese Bedachung nicht. Die Waldnähe brachte auf Dauer zu viel Laub mit aufsaugender Nässe, dazu noch etwas mehr Schatten als normal. Deshalb wurden 1992 I 1993 die gesamten Dachflächen mit Profil blechen belegt.

4Standeinweihung und Richtfest

Am Himmelfahrtstag, dem 15. Mai 1969 konnte der Luftgewehrstand eingeweiht und der Schießbetrieb aufgenommen werden. Ein Jahr danach hatte man den Kleinkaliberstand fertig. Der Luftpistolenstand musste wegen „knapper Mittel“ noch ein Jahr warten. Das eigentliche Richtfest mit Gästen und Gönnern war dann am Samstag dem 4. Juli 1970, das am folgenden Sonntag mit einem Kirchgang, weiterer Feier und einem Tag der offenen Tür fortgesetzt wurde. „Mit Ausdauer, Kameradschaft und dem Opfergeist der Schützen, aber auch der Freunde und Gönner haben wir diese Schießanlage schaffen können, in der auch so manche Spende steckt“, stellte Karl Begere, der 1. Vorsitzende fest. Der Anschluss an das Stromnetz, die Wasserversorgung, die Toilettenanlagen, und der Abfluss waren noch Probleme, die aber auch ihre Lösung fanden. Eine5 Schankerlaubnis war erteilt worden und mit dem Aufenthaltsraum wurde auch die kleine Küche ausgestattet. Elektrizität zum Schützenhaus. In der Anfangszeit des Schützenhauses wurde in Flacht ein kleiner Farymann – Dieselmotor mit Stromaggregat erworben und im anschließenden hinteren Steinbruch in der ehemaligen Arbeiterhütte aufgestellt. Wegen des Motorlärms und der Abgase, beides beträchtlich, war die Anlage weit genug vom Schützenhaus weg. Es gab allerdings des Öfteren erhebliche Mängel und Licht und Motor waren aus. Kerzenbeleuchtung und Taschenlampen waren dann gefragt. Die Maschinisten, vor allem Wilhelm Fischer und Hans Biebricher, hatten dann ihren Ärger und Arbeit mit dreckigen Fingern und oft genug Öl befleckte Kleider!

Anfangs der 70er Jahre gab es auch den langersehnten Anschluss an das Stromnetz. Von der Papiermühle aus führte eine Freileitung bis an die Unterführung des kleinen Wässerbaches. Nach dem Neubau der Umgehung B 54 wurde die Freileitung durch ein so genanntes Europa-Kabel ersetzt und in Verbindung mit der Unterführungs-Beleuchtung des Radweges ein neues Erdkabel bis zum Schützenhaus verlegt. Es war wie an Weihnachten, als im Sommer das erste elektrische Licht brannte. Man konnte sich an die Zeiten unserer Groß – und Urgroßeltern zurückversetzt denken und war schon wieder mal dankbar für diese Errungenschaft. Die Folge waren dann auch wieder Investitionen für den heute selbstverständlichen elektrischen Antrieb der Scheibenanlagen, deren Beleuchtung wie auch für das Haus und den Zuweg. Der erste Schützenkönig war 1970 Martin Husz, der in verschiedenen Jahren danach noch zweimal das Glück und die Ehre hatte.

Erweiterungsbauten

Der Pistolenstand für Faustfeuerwaffen wurde 1976/77 gebaut mit einer Trennmauer zur Kleinkaliber – Schießbahn und geräuschdämmendem Dach am Stand der Schützen. Dazu gehörte auch der ganze Anbau mit dem Zugang, der als Lagerraum genutzt werden kann. Geschossen wurde nun in den Disziplinen: Kleinkaliber, Luftpistole, Luftgewehr und Sportpistole. Bleibt zu erwähnen, dass auch mal mit Pfeil und Bogen eines Mitgliedes geübt wurde. Ein Programmpunkt zu den Feierlichkeiten des 10 jährigen Vereinsbestehens am 10. Juli 1977 war die Fahnenweihe. Karl Begere dankte den Mitgliedern und Freunden des Vereins für ihre Mitarbeit im Lauf der vergangenen Jahre, die es ermöglicht hatten, das Schützenhaus und die zugehörigen Anlagen mit nur geringer Unterstützung von außen zu errichten. Karl Begere hat nach dreizehn Jahren Vereinsgeschichte den Vorsitz abgegeben. Nachfolger wurde sein Neffe Will i Begere. Die Lahn – Zeitung schreibt am 19. März 1980: Schützenverein blieb in der Familie.

6WASSER

Mit dem Bau des Aartal – Rad- und Wanderweges und der Unterführung der B 54 in unmittelbarer Nähe des Schützenhaus – Parkplatzes im Jahr 1985 konnte von den zuvor ausgeführten Probebohrungen ein Loch erhalten und zur Wasserentnahme verwendet werden. Das Vereinsmitglied Hermann Künzler hatte berufliche Verbindung zu einer Wasserbaufirma aus Norddeutschland, die ihm und seinem Verein eine Tauchpumpe stiftete. Das Bohrloch brachte nicht immer genügend Wasser und auch die Qualität ließ oft zu wünschen übrig. Als dann die Versuchs – und Probebohrungen für die zu erwartende Schnellbahn 1990 auch in unserer Gegend vorgenommen wurden, hat man Verbindung zu dieser Firma, der .Erkelenzer Bohrgesellschaft“ aufgenommen und ihr am 20. Februar 1992 den Auftrag erteilt, eine neue Bohrung vorzunehmen. Unweit der alten Stelle wurde der neue Brunnen im Juli 1992 „geschlagen“, wie es fachlich ausgedrückt wird. Der Kostenvoranschlag betrug DM: 6710.–. Wasser ist seitdem kein Problem, es wird in einen Vorratsbehälter im Schützenhaus gepumpt und ist nun ausreichend vorhanden. Vorher wurde das Putz – und Spülwasser von den Mitgliedern von zu Hause in Kanistern mitgebracht, oder in der Hatzmann’schen
Mühle geholt.

Die Vorläufer – und andere Vereine!

Von einem früheren, in den 20er Jahren existierenden Verein wusste man nur vom Hörensagen, also nichts Genaues! War dies wirklich ein Verein gewesen, oder nur eine lose Zusammenkunft von Schießsporttreibenden jungen Leuten? Erst nach einigen Jahren, als man nach den eigenen Gründungs und Bauproblemen etwas mehr Zeit hatte, ging Willi Begere, der Nachfolger von Karl Begere daran, der Sache nachzugehen und auch das gefunden hat, was er suchte, nämlich noch Leute, die in diesem „alten“ Verein mitgewirkt hatten. Ein eigener Bericht dazu folgt. Ein weiterer Vorläufer des Vereins war auch die Schießsportabteilung im V. f. L. Freiendiez. Der damalige Schießleiter war Willi 7Begere. Geschossen wurde auf Scheiben mit einem Luftgewehr und einer handbetriebene Zuganlage auf der Empore in der Turnhalle. Mangels fehlender finanzieller Unterstützung für den Ausbau der Schießsportgruppe und Reibereien mit anderen Abteilungen ist der Schießbetrieb nach etwa 2 Jahren wieder „eingeschlafen“. Im Lauf der Jahre wurde immer wieder vom dem „Alten Verein“ gesprochen. Willi Begere wusste noch von ehemaligen alten Mitgliedern und nahm Verbindung zu ihnen auf. Der Freiendiezer Adolf Lotz war in den süddeutschen Raum, bei Ulm, verzogen und konnte noch eine alte Satzung des Vereins zur Verfügung stellen. Wir freuen uns, diese nunmehr längst verblichenen, ehemaligen Vereinsmitglieder noch nennen zu können. Es sind dies: Karl Heymann, Karl Müller und Hermann Dick aus Flacht, Wilhelm Moog, Ludwig Becker, Georg Hatzmann, Karl Bühler, Wilhelm Scheid und Adolf Lotz aus Freiendiez. Der Verein nannte sich: „Kleinkaliber – Schützenverein – Flacht“ und war gegründet am 14. April 1928. Der Grund nach Flacht zu gehen, lag in dem verlorenen Krieg von 1914/1918 und der anschließenden Besetzung des Rheinlandes durch die alliierten Truppen. Dazu ein kleiner geschichtlicher Rückblick: Den Städten Köln, Mainz und Koblenz waren „Brückenköpfe“ vorgelagert in einem Radius von 30 Km Luftlinie. Diese „Luftlinie“ ging durch Freiendiez und hatte ihre Grenze einmal am Freiendiezer Bahnhof, (Siehe Diez in alten Ansichten, Bild 69), zum anderen an der Papiermühle. Diez und Freiendiez waren eingeschlossen in den „Brückenkopf Koblenz“ und hier durfte man vieles nicht, was in dem anschließenden unbesetzten Gebiet erlaubt war, vor allen Dingen keinen Schützenverein betreiben. Nach Abzug der Besatzungsmächte war das dann wieder möglich und der Flachter Verein konnte in Freiendiez ansässig werden, der sich dann in den Kleinkaliber – Schützenverein – Volltreffer – Freiendiez“ umbenannte. Die Schießsportanlage dieses Vereins war im Gemeinde – Steinbruch 300 Meter hinter der Papiermühle im .Isak“ und .außerhalb“ des besetzten Gebietes! Mit heutzutage primitiv zu nennenden Mitteln entstand eine Hütte mit nach vorne herunterklappbarer Wand als Auflage für die Schützen. Seitenschutz gab es keinen und geschossen wurde gegen die8 ca. 30 Meter hohe Felswand. Es war um 1938, als sich ein Teil der Felswand löste und den ganzen Schießstand zerstörte. Im Zeichen der damaligen Vollbeschäftigung und der Einziehung zum Militär konnte der Stand nicht wieder aufgebaut werden. In Diez und Freiendiez gab es auch den altdeutschen Kyffhäuserbund, der noch mit seiner Gründungszeit in das vorwilhelminische Zeitalter gerückt werden kann. Es gibt die „Kyffhäuser – Sage“, nach dieser soll im gleichnamigen Gebirge in Nord Thüringen Kaiser Friedrich 1., – genannt Barbarossa-, 1122 – 1190, im Berg an einem Tisch sitzen und auf ein neues Kaiserreich warten. In der Kolzbach, das ist der Flurname am Isak und das Tal an der Holzheimer Grenze aufwärts, hatte der „Kyffhäuser“ auch noch einen eigenen Schießstand. Dieser Verein war aus dem „Krieqerverein Freiendiez 1876“ und dem „Krieqerpfleqeverein Diez 1893“ hervorgegangen. Analog dazu sei auch erwähnt, dass es einen „Vaterländischen Frauenverein Diez 1892″ gegeben hat. Diese Angaben wurden entnommen aus .Diezer Vereine in Vergangenheit und Gegenwart“ vom Stadtarchivar Fred Storto, der auch schreibt, dass Vereine von jeher eine bedeutende Rolle im Zusammenleben der Menschen hatten. Von der hier und um Diez 1933 neu entstandenen S.A. – Standarte wurde 1935 ein neuer Schießstand rechts entlang des Wässerweges nach damals modernsten Gesichtspunkten mit sechs einzelnen hundert – Meter – Bahnen angelegt. Hier gab es dann die der damaligen Zeit angepasste „vormilitärische Schießausbildung“!

Zum neuen Verein und Olympia!

Nach dem Krieg 1945 gab es zunächst keine Möglichkeit, einen Schießsport auszuüben. Die Waffenindustrie lieferte aber bald wieder Luftdruckwaffen für schießsportliche Zwecke. Das gab den Vereinen wieder Auftrieb, auch der Abteilung im V. f. L. Freiendiez, wie anfangs schon beschrieben. Die Liste der Mannschafts-, Kreis – und Landesmeister ist lang, dazu noch die alljährlichen Schützenkönige, der Schützenköniginnen und der Jugendschützenkönige mit jeweils zwei Rittern! Ein besonderes Ereignis war die Teilnahme des Vereinsmitgliedes Viktor Engel an der Olympiade in Los Angeles 1984. Es gab zwar keine Medaille, aber der neunte Platz war ja auch schon was – wobei berücksichtigt werden muss, wie bei solchen Anlässen gewertet wird! Die von Engel geschaffte Qualifikation für die Olympisch – Schnellfeuerpistole als einer der besten Schützen dieser Disziplin in Deutschland, brachte in Amerika den neunten Platz mit 590 Ringen. Der Beste hatte 5 Ringe mehr. In diese Gruppe mit jeweils 590 Ringen teilten sich der 5. der 6., 7., 8. und eben der 9. Platz von Engel. Es geht dabei um den Abstand des Schussloches zur Mitte, die elektronisch in hundertstel Millimetern gemessen wird. Willi Begere begrüßte den Olympia – Heimkehrer bei einem großen Empfang in Holzheim, seinem Wohnort, “ …da du dir unter 55 Teilnehmern, (in dieser Disziplin) die alle zur Weltspitze gehören, einen neunten Platz erkämpft hast, ist dies eine hervorragende Leistung“. Auch Bürgermeister Weimar stellte Viktor Engels Ausdauer und persönliche Entbehrungen, die er erbringen musste, in seine Begrüßungsrede.

Nachwort

Die heutigen Schützen und ihre Vereine sind nicht mehr als politische Eiferer damaliger Zeit anzusehen, sie sind Bürger ihrer Zeit und pflegen noch ein Stückchen Brauchtum nach alter Art und Weise. Weiterhin ist es hier ein Anliegen der Person, sich sportlich zu betätigen Es sieht sich leicht an und es ist auch nicht schwer, mit einer Waffe auf ein Ziel zu schießen! Das Treffen jedoch ist was anderes und ist mit viel Übung verbunden. Es gibt 2754 Mitglieder in 28 Schützenvereinen des Rhein – Lahn – Kreises. Noch sechs-undvierzig weitere Vereine sind in dem von der Stadtverwaltung Diez heraus-gegebenen kleinen Schrift verzeichnet und jedem Bürger vom Kind bis zum Alter wird geboten, sich hier in irgendeiner Art zu betätigen. Die Liste der Mannschafts-, Kreis – und Landesmeister mit ihren Leistungen wäre lang. Dazu noch die alle Jahre wieder ermittelten Schützenkönige und – innen, der dazugehörenden Ritter und der spannende Spaß bei allem.

Namensänderung

Nachdem die Vereinssatzung aus dem Jahr 1928 wieder gefunden wurde, entschloss man sich zur Änderung des Namens. Am 28. März 1988 wurde in der Jahreshauptversammlung eine Satzungsänderung beschlossen, dass der Verein in Anlehnung an den ehemaligen Kleinkaliber – Schützenverein in Zukunft den Namen „Schützenverein – Diez – Freiendiez -1928 – e.V.“ tragen soll. In diesem Verein wird Geselligkeit neben Leistung gefragt, gefordert und auch gegeben. Hier findet derjenige seinen Platz, der Freude an den vorgenannten Dingen hat. Nicht zu vergessen die Frauen, die von dieser ersten Zeit an bis heute für Sauberkeit und ein wenig Wohnlichkeit sorgen. Denn 170 Quadratmeter Raumfläche wollen auch gepflegt werden. Dazu waren sich die Mitgliedsfrauen nicht zu Schade. Außerdem wurden unter den Frauen und Mädchen auch bewundernswerte Schießtalente festgestellt.

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Probetrainig Vereinbahren!